Februar 2017 |
170201 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die nordrhein-westfälische Landesregierung möchte die Uran-Anreicherung in der deutschen Niederlassung des Urenco-Konzerns im westfälischen Gronau (170103) beenden und ist deshalb im Bundesrat und in der Umweltministerkonferenz initiativ geworden. Dies berichtete am 25. Februar die "Frankfurter Allgemeine". Das Bundesumweltministerium habe zugesagt, die Möglichkeiten zur Schließung der Anlage durch ein Rechtsgutachten prüfen zu lassen. Den Auftrag dafür werde es im März einer Anwaltskanzlei erteilen. Die Ergebnisse sollen bis Mai vorliegen.
"Die niederländische Regierung hat nicht beabsichtigt, ihren Anteil an Urenco zu verkaufen", erklärte am 25. Januar der niederländische Finanzminister Disselbloem vor einem Ausschuß der zweiten Kammer des Parlaments. Vielmehr seien es die britische Regierung sowie die deutschen Energiekonzerne E.ON und RWE gewesen, die auf die Umwandlung des multinationalen Konzerns in eine börsennotierte Aktiengesellschaft gedrängt haben, um ihre jeweiligen Drittelbeteiligungen zum höchstmöglichen Marktpreis verkaufen zu können. Die niederländische Regierung habe sich dadurch veranlaßt gesehen, in Verhandlungen über eine Umstrukturierung des Konzerns einzutreten und eine gesetzliche Regelung vorzubereiten, damit die staatlichen Sicherheitsinteressen gewahrt bleiben. Die von E.ON und RWE gewünschte Umwandlung des Konzerns in eine börsennotierte Aktiengesellschaft finde nicht ihre Zustimmung.
Die rund 40 Mitarbeiter der Central Technology Group (CTG) des Urenco-Konzerns, die seit 2007 in Bad Bentheim angesiedelt war, sind zu Anfang des Jahres nach Gronau umgezogen. Damit sind an diesem Standort etwa 400 Beschäftigte tätig.