Mai 2000 |
000507 |
ENERGIE-CHRONIK |
Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hat inzwischen eingesehen, dass ein Eigentümerwechsel beim ostdeutschen Verbundunternehmen Veag infolge der geplanten Fusionen von Veba/Viag und RWE/VEW unumgänglich wird und damit das ursprünglich mit den Hauptaktionären RWE Energie, PreussenElektra und Bayernwerk vereinbarte Stützungsmodell hinfällig geworden ist. Müller will aber auch von den neuen Eigentümern verbindliche Zusagen für die langfristige Sicherung der Veag-Kraftwerksstandorte und den Ausgleich der in den nächsten Jahren zu erwartenden Milliarden-Verluste. Als Favoriten für die Übernahme der Veag gelten derzeit der US-Konzern Southern Energy und die Berliner Bewag, an der Southern mit 26 Prozent beteiligt ist. Beide sind grundsätzlich bereit, die Bedingungen Müllers zu akzeptieren und die damit verbundenen finanziellen Belastungen gemeinsam zu schultern. Allerdings dürften die Vorstellungen über die Höhe des Kaufpreises für die Veag bei den Beteiligten noch weit auseinanderliegen. Da auch andere Konzerne wie Tractebel, Vattenfall und NRG Energy ihr Interesse an der Veag bekundet haben, ist es deshalb noch keineswegs sicher, wer das ostdeutsche Verbundunternehmen übernehmen wird (FAZ, 2.5.; Berliner Zeitung, 10.5; siehe auch 000107, 000209 u. 000303).