September 2001

010912

ENERGIE-CHRONIK


EU genehmigt Einstieg der EnBW bei Hidrocantabrico unter Auflagen für EDF

Die EU-Kommission genehmigte am 26. September den Einstieg der Energie Baden-Württemberg (EnBW) beim spanischen Stromversorger Hidrocantabrico. Allerdings verband sie die Genehmigung mit Auflagen für die Electricite de France (EDF), die ihrerseits den deutschen Stromversorger kontrolliert: Die EDF und der staatliche französische Stromnetzbetreiber RTF mußten sich verpflichten, die Übertragungskapazität der Stromverbindungen zwischen Frankreich und Spanien von derzeit 1100 auf 4000 MW zu erhöhen. Die EU-Kommission begründete die Auflage mit der Notwendigkeit, die Stärkung einer bereits vorhandenen marktbeherrschenden Stellung auf dem spanischen Elektrizitätsmarkt zu verhindern: Schon jetzt seien die Kapazitäten für Stromlieferungen von Frankreich nach Spanien so gering, daß sie ein Hindernis für Stromeinfuhren darstellen (siehe auch 010318). Wenn die EDF hinzu noch Zugang zu den Stromerzeugungskapazitäten von Hidrocantabrico erlange, werde sie wahrscheinlich kein Interesse an der Beseitigung dieses Engpasses haben.

Im April hatte der spanische Mischkonzern Ferroatlantica mit finanzieller Hilfestellung der EnBW rund 60 Prozent der Anteile von Hidrocantabrico übernommen (010512, 010603). Ferroatlantica befindet sich zur Zeit noch im Besitz der spanischen Grupo Villa Mir, soll aber nach der nun genehmigten Übernahme von dieser und der EnBW gemeinsam kontrolliert werden. Hidrocantabrico ist der viertgrößte spanische Stromversorger.