Januar 2004 |
040116 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der ehemalige Finanzchef des US-Energiekonzerns Enron, Andrew Fastow, akzeptiert eine zehnjährige Haftstrafe wegen Wertpapierbetrugs und Verschwörung. Außerdem zahlt er 23 Millionen Dollar Strafe und sagt seine Mithilfe bei den Ermittlungen gegen andere ehemalige Enron-Manager zu. Im Gegenzug verzichtet die Anklage auf 96 weitere Schuldvorwürfe, die dem 42jährigen eine jahrzehntelange Haftstrafe einbringen könnten. Wie der stellvertretende US-Justizminister James Comey am 15. Januar betonte, wird die Haftstrafe nicht verkürzt und auch nicht zur Bewährung ausgesetzt. Fastows Ehefrau bekannte sich des Steuerbetrugs für schuldig und soll fünf Monate in Haft. Die Absprache mit Fastow und seiner Ehefrau wurde bereits vom zuständigen Gericht in Houston gebilligt. Offiziell soll das Strafmaß im April verkündet werden.
Fastow ist der bisher ranghöchste Angeklagte im Enron-Skandal. Mit seiner Hilfe könnte es gelingen, auch die ehemaligen Konzernchefs Kenneth Lay und Jeffrey Skilling hinter Gitter zu schicken, die bisher nicht angeklagt sind und ihre Unschuld behaupten. Insgesamt wurden bisher 26 Verdächtige angeklagt, von denen 19 leitende Manager des Enron-Konzerns waren. Im September 2003 erfolgte die erste Verurteilung mit fünf Jahren Haft für den ehemaligen Buchhalter Ben Glisan. (AFP, 15.1.)