Februar 2018 |
180212 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die drei Batterie-Systeme befinden sich direkt neben der denkmalgeschützten
Altanlage des Pumpspeicherkraftwerks Herdecke, die als "Koepchenwerk"
von 1930 bis 1994 in Betrieb war (140804).
Das Foto rechts zeigt, wie es im Inneren der Container aussieht.
Fotos (2): RWE |
RWE nahm am 5. Februar einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von sieben Megawattstunden in Betrieb. Ähnlich wie die Anlage des mecklenburgischen Regionalversorgers Wemag (170715) oder des Chemnitzer Energieversorgers "eins" (170814) reagiert er auf Frequenzveränderungen im Übertragungsnetz – in diesem Fall von Amprion – und kann so zu Primärregelung beitragen. Betreiber ist die RWE Generation SE, die Vermarktung besorgt die RWE Supply & Trading GmbH.
Der Batteriespeicher besteht aus drei gleichen Systemen. Jedes System umfaßt einen mit Batteriemodulen bestückten Übersee-Container, einem Umrichter und einen Transformator. Den Kern des Batteriespeichers bilden insgesamt 552 Batteriemodule mit je 100 Lithium-Ionen-Zellen, wie sie auch in Hybrid-Elektrofahrzeugen verwendet werden. Die Verbindung zum Netz erfolgt über eine bereits vorhandene Mittelspannungsschaltanlage. Die Baukosten beziffert RWE mit sechs Millionen Euro.
Die Errichtung des Speichers besorgte die Firma Belelectric, die einen ähnlichen Stromspeicher für die Rheinisch-Westfälische Technischen Hochschule Aachen (RWTH) errichtete, der 2016 in Betrieb ging und Forschungszwecken dient. Zuvor hatte die Belectric einen ihrer Solarparks mit einem Stromspeicher versehen, der vom Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz zur Erbringung von Primärregelleistung zugelassen wurde (150812). Seit Anfang 2017 gehört Belelectric der RWE-Tochter Innogy. Der Kaufpreis soll im hohen zweistelligen Millionen-Bereich gelegen haben und dürfte damit maßgeblich zur Kritik an Innogy-Chef Peter Terium beigetragen haben, der im Dezember wegen Nichteinhaltung der "Kostendisziplin" vom Aufsichtsrat gefeuert wurde (171203).