Habeck verlängert "Innovationsprämie" für Elektroautos um ein Jahr

Der neue Bundesminister für "Wirtschaft und Klima", Robert Habeck, hat am 13. Dezember die Verlängerung der sogenannten Innovationsprämie für Elektroautos "zunächst um ein Jahr" bis Ende 2022 angekündigt. Danach werde die Förderung deutlich stärker auf Klimaschutz ausgerichtet. So sollen von 2023 an nur noch Elektrofahrzeuge gefördert werden, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Dieser soll über den elektrischen Fahranteil und eine elektrische Mindestreichweite definiert werden. Die Arbeiten an diesem neuen Förderdesign seien gleich mit dem Start der neuen Bundesregierung aufgenommen worden.

In diesem Jahr werden voraussichtlich mehr als eine halbe Million Anträge eingegangen sein

Durch die seit 8. Juli 2020 geltende Innovationsprämie wurden die staatlichen Zuschüsse zur Anschaffung von Elektro- und Hybridautos verdoppelt (200606). Sie löste deshalb bis zum Jahresende einen regelrechten Antrags-Boom aus, nachdem die 2016 eingeführte Förderung jahrelang nur MItnahmeeffekte bei solchen Antragstellern zur Folge hatte, die ohnehin die Anschaffung eines Elektro- oder Hybridfahrzeugs beabsichtigten (200811). Auch 2021 gingen in den meisten Monaten mehr als 50.000 Anträge ein. Bis September addierten sie sich zu insgesamt 426.748 Anträgen, während es im ganzen Vorjahr trotz des stürmischen Anstiegs in der zweiten Jahreshälfte insgesamt nur 255.408 waren. Voraussichtlich wird die Gesamtzahl der Anträge in diesem Jahr deutlich über einer halben Million liegen.

Für Plug-in-Hybride mit kurzer elektrischer Reichweite und SUV ist mit Abstrichen zu rechnen

Die Verdoppelung der Staatszuschüsse wurde bis Ende 2021 befristet, doch hatte die schwarz-rote Koalition bereits die Ausdehnung bis Ende 2025 beschlossen und das Bundeswirtschaftsministerium angekündigt, diese Verlängerung im Rahmen der geltenden Förderrichtlinie umzusetzen (210703). Dazu kam es dann allerdings doch nicht. Deshalb wird die Innovationsprämie nun durch den neuen Bundeswirtschaftsminister erstmals um ein Jahr verlängert, wobei eine weitere Verlängerung mit Sicherheit an schärfere Vergaberichtlinien gebunden wäre. Auf diese Verschärfung müssen sich vor allem die Käufer von Plug-in-Hybriden mit nur kurzer elektrischer Reichweite gefasst machen. Möglicherweise gehören dazu aber auch die schweren SUV-Fahrzeuge, die selbst mit reinem Elektroantrieb nicht gerade als umweltfreundlich gelten können (201007) .

Links (intern)

• Elektroauto-Förderung könnte bis Ende 2025 mehr als zwölf Milliarden Euro kosten (210703)
• "Umweltbonus" begünstigt auch SUV-Fahrzeuge (201007)
• Zahl der Förderungsanträge für E-Autos hat sich mehr als verdoppelt (200811)
• Tesla will nun doch Batterie-Gelder abschöpfen (200709)
• Staat verdoppelt Zuschüsse für Elektroautos (200606)
• Daimler setzt bei schweren Nutzfahrzeugen auf Brennstoffzellen (200409)
• Zuschüsse für Elektroautos werden erhöht und bis 2025 verlängert (200207)

• Link-Liste zu Elektroautos

• Hintergrund: Außer Spesen nix gewesen - Kaufprämie für Elektro- und Hybridfahrzeuge bewirkte bisher nur Mitnahmeeffekte (Januar 2018)
• Hintergrund: Das Elektroauto braucht mehr Reichweite statt mehr Subventionen (April 2016)
• Hintergrund: Das Elektroauto zwischen Batterie, Brennstoffzelle und Hybrid-Antrieb (September 2009)