September 2023

230915

ENERGIE-CHRONIK


TenneT beginnt mit Bau des Elbtunnels für "SuedLink"

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT begann am 11. September mit den Bauarbeiten am nördlichen Ende der Gleichstromtrasse SuedLink, die mit zwei weitgehend parallel verlaufenden Leitungen von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg und Bayern führt. Die beiden 450-Kilovolt-Leitungen verfügen jeweils über eine Kapazität von zwei Gigawatt und werden größtenteils unterirdisch als Kabel verlegt. Sie sollen den im Norden erzeugten Windstrom direkt zu den Verbrauchsschwerpunkten in Süddeutschland bringen und so entscheidend zur Überwindung der immer unerträglicher werdenden Netzengpässe beitragen. Die Verknüpfung mit dem konventionellen Drehstrom-Transportnetz erfolgt über vier Konverterstationen an den jeweiligen Endpunkten der beiden Leitungen. Im Norden sind das die Umspannwerke Brunsbüttel und Wilster, im Süden die Umspannwerke Großgartach und Bergrheinfeld/West.

Die beiden Leitungen werden in einem fünf Kilometer langen Tunnel unter dem Fluss hindurchgeführt


Die beiden "SuedLink"-Leitungen können jeweils eine Leistung von zwei Gigawatt übertragen. Sie werden gemeinsam unter der Elbe hindurchgeführt. Dann verlaufen sie parallel nach Süddeutschland, wo die eine in Bayern und die andere in Baden-Württemberg endet. (Vergrößern)
Grafik: TenneT

Am 27. Juli hatte bereits der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW in seinem Zuständigkeitsbereich mit den Bauarbeiten am Endabschnitt der von Brunsbüttel nach Großgartach führenden Leitung begonnen, wozu vorrangig die Errichtung der dortigen Konverterstation gehört (230709). TenneT konzentriert sich dagegen zunächst auf die Errichtung des 5.200 Meter langen Tunnels, in dem die von den Umspannwerken Brunsbüttel und Wilster kommenden zwei Leitungen unter der Elbe hindurchgeführt werden. Diese SuedLink-Elbquerung verläuft rund zwanzig Meter tief unter dem Fluss. Sie wird einen Innendurchmesser von etwa vier Metern haben und für Betriebszwecke begehbar sein. Die Bauarbeiten an der Elbquerung werden voraussichtlich fünf Jahre beanspruchen.

Gleiches Bauverfahren wie beim Hamburger Elbtunnel

Der Tunnel wird im sogenannten Tübbing-Verfahren errichtet: Dabei gräbt sich die Tunnelbohrmaschine unter der Elbe hindurch und kleidet den Tunnel ringförmig mit vorgefertigten Betonringen aus, sogenannten Tübbingen. Es ist dasselbe Verfahren wie beim Bau der vierten Röhre des Hamburger Elbtunnels, die 2002 fertiggestellt wurde. Die Tübbinge werden über einen "Startschacht" südwestlich der Gemeinde Wewelsfleth (Schleswig-Holstein) eingebracht. Auf der niedersächsischen Seite der Elbe entspricht ihm ein "Zielschacht", der bei der Gemeinde Wischhafen gebaut wird.

Den offiziellen Beginn der Bauarbeiten feierte TenneT mit einer Veranstaltung, zu der rund hundert Gäste erschienen, darunter der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der niedersächsische Energieminister Christian Meyer und Schleswig-Holsteins Energiestaatssekretär Joschka Knuth.

 

Links (intern)