November 2002 |
021110 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Union für die Koordinierung des Transports elektrischer Energie (UCTE) gibt seit 7. Oktober 2002 täglich eine Warnung vor Netzengpässen heraus, die am nächsten Tag auftreten könnten. Sie stützt sich dabei auf die Angaben der 35 Übertragungsnetzbetreiber aus 21 Ländern, die im Rahmen der UCTE zusammenarbeiten. Durch die Lastflußvorhersage sollen die Übertragungsnetzbetreiber in die Lage versetzt werden, rechtzeitig auf Netzengpässe zu reagieren, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und ihre Kapazitäten besser auszulasten.
Wie es in der Pressemitteilung der UCTE vom 5. November heißt, bewirkt der liberalisierte Strommarkt "immer größere und immer schwieriger vorherzusagende Energieflüsse" und als Folge einen "dramatischen Anstieg von Engpässen im europäischen Netz". Durch die nun eingeführte Lastprognose für den jeweils folgenden Tag sollen die Übertragungsnetzbetreiber ein "Frühwarnsystem mit minimalen Fehlerquoten" erhalten.
Die UCTE wurde 1951 als Union für die Koordinierung der Erzeugung und des Transports elektrischer Energie (UCPTE) gegründet. Sie diente den Verbundunternehmen und staatlichen Stellen als Plattform für die technische Zusammenarbeit innerhalb des westeuropäischen Verbundsystems, das inzwischen von Portugal bis Polen und von Deutschland bis nach Griechenland reicht. Im Zuge der Liberalisierung des europäischen Strommarktes und des damit verbundenen "Unbundling" der Verbundunternehmen erfolgte die Umbenennung in Union für die Koordinierung des Transports elektrischer Energie (UCTE).
Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW) wollen ab 2003 täglich bekanntgeben, wieviel Leistung ihrem jeweiligen Netz am Vortag entnommen wurde. Am 2. Januar sollen erstmals die Werte für den 1. Januar sowie für den zurückliegenden Monat Dezember 2002 im Internet veröffentlicht werden. Der Zeitraum der Übersicht soll am Ende ein Jahr umfassen. Die Übertragungsnetzbetreiber kommen mit der Veröffentlichung der täglichen "vertikalen Last" einem Wunsch aus Kreisen des Stromhandels nach. Die Veröffentlichtung der täglichen saldierten vierstündlichen Leistungsmittelwerte erfolgt über den Verband der Netzbetreiber (VDN).